STEFAN ZWEIG: EIN EUROPÄER „AVANT L’HEURE“ UND EIN KOSMOPOLIT DER DEUTSCHEN SPRACHE.

 

STEFAN ZWEIG: EIN EUROPÄER „AVANT L’HEURE“ UND EIN KOSMOPOLIT DER DEUTSCHEN SPRACHE.


Die erste Begegnung mit einem Autor, oder einer Autorin, mag sogar körperliche Konsequenzen einbringen. Stefan Zweig (*1881, †1942), der große österreichische Schriftsteller, kam mir zum ersten Mal direkt auf meinen Kopf, Jahrzehnte her, in Südamerika. Als ich dabei war einige Gegenstände im obersten Brett eines Regals zu sortieren, fiel ein Buch, zuerst auf meinen Kopf, dann auf den Boden. Es war ein Exemplar im Portugiesischen (Brasil, pais do futuro) von seiner berühmten Eulogie Brasiliens, „Brasilien: Ein Land der Zukunft“ (1941), das Land das ihm Zuflucht anbieten würde, und wo er auch sterben würde.

                      


Der Schmerz war mild, zugleich wirkte jedoch der Titel sofort faszinierend auf mich aus. Ich las es erst auf Portugiesisch; es musste so ungefähr gegen Ende des Jahres 1968 gewesen sein. Lange Zeit danach las ich es wieder auf Deutsch, und sicher konnte ich mir nie vorgestellt haben, dass 1989 ich mich in Brüssels befinden würde, anlässlich irgendwelches Treffens der Europäischen Kommission, und dass ich das Buch einigen brasilianischen Journalisten erwähnen würde. Die lächelten höflich, darauf hinweisend, die damalige optimistische Darstellung Zweigs sollte, angesichts der „heutigen“ Umstände des Landes, als vielleicht wohl gemeint, aber einfach „daneben“ gegangen, angenommen werden. Aber das ist eine andere Geschichte, sogar eine „ganz andere“.


Nur später würde ich auch diesen „Zusammenstoß“ mit Zweig in den 60ger Jahren als ein „Warnzeichen“ interpretieren, als einen unorthodoxen „Aufruf“, mich mit einem anderem Opus von ihm zu beschäftigen: „Der Kampf mit dem Dämon. Hölderlin, Kleist und Nietzsche“ (1925). Wäre dieses Buch statt dem anderen damals auf meinem Kopf gelandet, hätte ich mir das Leben, sogar früher als erwartet, viel einfacher und gesünder gestaltet.

Und die erste Begegnung mit jener Demontage einer larvierten Dämonie wurde auch besonders motiviert. Eintragung im Tagebuch, 15.7.1986, Kiel, (damals West-Deutschland):

Gerade in der FAZ über Martin Flinker und seiner Pariser Buchhandlung in der Quai des Orfèvres gelesen. Vor einigen Tagen gestorben. Das war diese bescheidene, halb-versteckte, aber außergewöhnliche Buchhandlung mit vielen Erinnerungen von Thomas Mann. Das letzte Mal in Paris war ich da, zufälligerweise vor den geschlossenen Fenstern der Flinker Buchhandlung. Man konnte ohne Schwierigkeiten den „mephistophelischen“ Duft (oder Ort…) erkennen. Da sah ich auch ein Stefan Zweigs Buch – auf dessen Spuren bin ich noch – über Nietzsche, auf Französisch. Flinker war ein persönlicher Freund von Mann, Hesse, Zweig, Musil, Eluard, Michaux, Zuckmayer…

Nur Jahre danach würde ich merken, dass ich fast sicher vor dem geschlossenen Fenster der Flinkers Buchhandlung kurz nach seinem Tod stand.

Unter solchen magischen Auspizien entstand dann die erste Lektüre, die sich im September und Oktober jenes Jahres entfalten würde. Hiermit einer von den vielen Eintragungen im meinen Tagebuch, das Opus Zweigs betreffend:

20.09.1986, Kiel, ..///… Stefan Zweig. What a style! Just listen:

Von der griechischen Vierzahl der Elemente – Feuer, Wasser, Luft und Erde – hat das hölderlinsche Gedicht drei: die Erde fehlt darin, die trübe und haftende, die bindende und bildende, Sinnbild der Plastik und Härte.“

Es geht, einerseits, um eine jedoch zutreffende biographische Darstellung. Andrerseits um die innere Enträtselung von drei Schriftstellern, die im Versuch, die Spielereien (wenngleich dichterisch und philosophisch von einem gewissen Rang) mit dem „Geist“ sollen höher und höher, abstrakter und abstrakter vorangetrieben werden, am Ende einfach körperlich und geistig zusammenbrachten.

„Der Kampf mit dem Dämon“ bleibt noch heutzutage geltend, als eine - glänzend in einer transparenten Sprache geschrieben - hochkarätige Warnung, vor allem jungen Menschen gegenüber. Zuerst, Emotio und Ratio ins Gleichgewicht zu ziehen, zweitens sich einer unsichtbaren Grenze zu bemächtigen, diejenige geistige „Rotlinie“, die am Rande der Klippen steht: Diesseits der Boden mit schützenden Bäumen und Gestrüppen, Jenseits der Abgrund, der Absturz in Bodenlosigkeit, und zwar, entweder Tod oder Wahnsinn.

Dazu noch die goldene Empfehlung Zweigs denjenigen, die sich in die Abenteuer des Philosophieren und der hohen Dichtung riskieren möchten: „Verschmelzung mit der Menge…“ Dieser Satz wurde schon damals vielmals unterstrichen, und sollte prinzipiell einmal pro Tag im Innigsten erklingen.

Das literarische und essayistische Werk Zweigs entspricht solch einem kolossalen Umfangreich, dass jeder Versuch, uns dem Menschen und dessen Autorschaft zu nähern, fragmentarisch und vielleicht auch subjektiv bleiben muss, vor allem im limitierten Format eines Blogs. Seit Ende des Sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts pflegte ich eine besondere Sympathie für Zweig, und las vor allem viele von seinen „historischen“ Monographien, Biographien und Aufsätzen, insbesondere „Sternstunden der Menschheit. Fünf historische Miniaturen(1927). Ab dem Ende der Achtziger Jahre, zuerst in London, dann in Paris, beschäftigte ich mich intensiver und systematischer mit seinen Novellen und Erzählungen beschäftigen, auch mit seinem Briefwechsel und seinen Tagebüchern. Außerdem mit seiner Autobiographie, “Die Welt von Gestern“ (Stockholm 1942, abgeschlossen einen Tag vor seinem Selbstmord), diesem faszinierenden, fast melancholischen Adieu an die europäische belle époque, die 1914 Schiffbruch erlittet. Noch heute werden allein in Frankreich 20.000 Exemplare dieses Buches jährlich verkauft1

                                                                                                   

„Die Welt von Gestern“ mag einigen als ein wenig „exhibitionistisches Porträt“2 vorkommen, aber eine Autobiographie sollte prinzipiell sich auf die Person konzentrieren. Es bleibt – und ich bin sicher, solch ein Status solle in der Zukunft beibehalten werden – als glänzendes Fresko jener „Welt von Gestern“, jener europäischen „Welt der Sicherheit“, deren Schiffbruch im ersten Weltkrieg, deren temporäre Renaissance in den 20ger Jahren, und deren Absturz ins Dunkelste in den 30ger und 40ger Jahren. Stefan Zweig war damals im Kern des Zentrums des Kulturlebens Europas, ja sogar der Welt. Kaum anderem Schriftsteller oder Künstler war solch eine privilegierte Position beschert worden. Er war, par definition, ein Europäer „avant l’heure“, ein österreichischer und Wiener Jude, der in der deutschen Sprache als Kosmopolit fungierte, und der wahrscheinlich am entscheidendsten damals die deutsche Sprache kosmopolitisch gestaltet hatte, und durch die Übersetzungen in eine „Weltsprache“ verwandelte. Letzteres aber nur für eine kurze Zeit.

Man braucht nur die Liste der „Gäste“ in seiner Salzburger Residenz durchzugehen: Thomas Mann, Sigmund Freud, Romain Rolland, Franz Werfel, James Joyce, Paul Valery, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Musiker wie Richard Strauss, Maurice Ravel, Alban Berg, Bela Bartok, Dirigenten wie Bruno Walter, Arturo Toscanini3, et cetera.

Und wie er in Rio de Janeiro und Buenos Aires anno 1940 empfangen wurde:

Brief an L.F., Rio, 20.09.1940… //… Gestern sprach ich hier Französisch, in Buenos Aires habe ich (und in den anderen Orte) zwei spanische Vorträge, einen englischen, einen deutschen und Dutzend Leute warten auf mich, im ganzen 9-10 Vorträge in 14 tagen, darunter Córdoba, Rosario Montevideo.“4

Brief an L.F. Buenos Aires, 30 Oktober, nach Paris (1940). L.F. In aller Eile. Gestern war der erste Vortrag in Spanisch unter reichlichen Schwierigkeiten – freilich solchen höchst schmeichelhafter Art. Der Saal mit 1500 Personen war so gestürmt, dass erstens sich 3000 Personen hineinquetschen und Polizei einschreiten musste. - 2. Ich bin genötigt, denselben Vortrag übermorgen zu wiederholen und der Saal ist heute schon ausverkauft. Es ist eben eine Sensation hier, dass ein Autor Spanisch spricht und, Wunder über Wunder, ich habe gut gesprochen. Das Publikum war phantastisch ...“5

Dazu noch seine Generosität, und seine beeindruckende Fähigkeit, Menschen aller Art, aller Länder, „von außen“ und „von drinnen in der Seele“ photographisch und literarisch „einzufangen“, zu „porträtieren“. Zum Beispiel:

Die ergreifendsten unter diesen Menschen waren für mich – als ob mich schon eine Ahnung zukünftigen, eigenen Schicksals berührt hatte – die Menschen ohne Heimat, oder schlimmer noch: die statt eines Vaterlandes zwei oder drei hätten und innerlich nicht wussten, zu welchem sie gehörten. Da saß meist auf einer Ecke des Cafés Odeon ein junger Mann mit einem kleinen braunen Bärtchen, auffallend dicke Brillen vor den scharfen dunklen Augen; man sagte mir, dass er ein sehr begabter englischer Dichter sei. Als ich nach einigen Tagen James Joyce dann kennenlernte, lehnte er schroff jede Zusammengehörigkeit mit England ab. Er sei Ire. Er schreibe zwar in englischer Sprache, aber er denke nicht englisch und wollte nicht englisch denken – „ich möchte“, sagte er, „eine Sprache die über den Sprachen, eine Sprache der sie alle dienen. In Englisch kann ich mich nicht ganz ausdrücken, ohne mich damit eine Tradition einzuschließen“. Mir war das nicht ganz klar, denn ich wusste nicht, dass er schon damals an seinem Ulysses schrieb. Er hatte mir nur sein Buch „Portrait of an artist as a young man“ geliehen, das einzige Exemplar, das er besaß, und sein kleines Drama „Exiles“, das ich damals sogar übersetzen wollte, um ihm zu helfen. Je mehr ich ihn kennenlernte, desto mehr setzte er mich durch seine fantastische Sprachkenntnis in Erstaunen; hinter dieser runden, fest gehämmerten Stirn, die im elektrischen Licht wie Porzellan glatt glänzte, waren alle Vokabeln aller Idiomen eingestanzt, und er spielte sie in brillanter Weise einander. Einmal als er mich fragte, wie ich einen schwierigen Satz in „Portrait of an artist“ deutsch wiedergeben würde, versuchten wir die Formung im Italienischen und Französischen; er hatte für jedes Wort vier oder fünf in jedem Idiom parat, selbst die dialektischen, und wusste ihren Valeur, ihr Gewicht bis in die kleinste Nuance.“6

Stefan Zweig bleibt weiterhin, zweifellos, der meistgelesene deutschsprachige Schriftsteller der Welt, außer vielleicht Karl May (*1842-1912). Andere situierten ihn, neben Thomas Mann und Hermann Hesse, als der weltweit meistbekannteste und meistgelesene deutschsprachige Schriftsteller des 20en Jahrhunderts7 In den 20ger und 30ger Jahren des vorigen Jahrhunderts war er einer der meistübersetzten Autoren der Erde. Obwohl es gab, wie bei vielen anderen Künstlern, „Ebbe und Flut“ in seiner Rezeption über die Epochen hinaus, ist er heute der meistverkaufte ausländische Autor in Frankreich8, mehr als drei Millionen Exemplare in zehn Jahren9, und in der Türkei sogar schlicht der meistgelesene (2017)10.

Dieser Rang wird bis dato behalten, trotz vielen Versuchen Stefan Zweig als kitschig-sentimental, altmodisch-romantisch herunterstufen. Ein Versuch, diesen Widerspruch zu erklären, gibt es, zum Beispiel, in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 19.06.2014:

Warum Stefan Zweig? Es ist ja kein zweiter Autor so kitschig, damenhaft, altmodisch und aus der Zeit gefallen wie dieser vor mehr als siebzig Jahren geborene Österreicher. Aber seine Bücher sind erfolgreich in der ganzen Welt. Jetzt feiern ihn sogar die Amerikaner. Wie kann das sein?“11

 

 

Drastischer und echovoller war doch eine Polemik die zuvor (2010) vor allem in England sich entfaltet12, in der Zweig sogar als die „Pepsi-Cola“ der österreichischen Literatur attackiert wurde. Man sagte auch, er sei einfach „just a pedestrian stylist“. 13

Es ist verständlich, dass diese manchmal „überladene“, manchmal „allzu parfümierte“ Prosa Zweigs, ab und an mit einer „übertriebenen Metaphernfülle“ garniert, einigen Lesern und Leserinnen als „ausufernd“ und „altmodisch“ vorkommen könnte. Doch Millionen von Menschen scheint das nicht zu stören. Ganz im Gegenteil, wie Dr. Sigmund Freud einmal erklärte, als er dabei war in einem Brief die Biographien von Balzac und Dickens (nicht aber diejenige von Dostojewski) zu loben:

Die Vollkommenheit der Einfühlung im Verein mit der Meisterschaft des sprachlichen Ausdrucks hinterlassen einen Eindruck von seltener Befriedigung. Ganz besonders haben mich die Häufungen und Steigerungen interessiert, mit denen sich Ihr Satz an das intimste Wesen des Beschrieben immer näher herantastet. Es ist wie die Symbolhäufung im Traum, die das Verhüllte immer deutlicher durchschimmern läßt.14

Vielleicht erklärt genau diese Anlehnung an die „Symbolhäufung“ den kolossalen Erfolg von seinen „romanhaften“ Biographien. Zugegeben, in seinen „historischen“ Monographien und Biographien, gibt es ab und an allzu riskante Verallgemeinerungen, die von der heutigen „wissenschaftlichen“ Historiographie als „romantische Essayistik“ herabgestuft werden könnten. Alles in allem, nolens volens, er hat Millionen und Millionen von Menschen, vor allem jungen Menschen, eine unparteiische Einleitung ins Leben und Werk von bedeutenden Künstlern und relevanten Machern geschenkt, gleichzeitig aber auch ein raffiniertes Gusto für solche Lektüre stimuliert, die dem deutschen Konzept von „Bildung“ unentbehrlich sind. Popularisieren muss nicht unbedingt zur Oberflächlichkeit führen, das „Vereinfachen“ kann auch das „Substanziieren“ behalten. Nicht vergessen: „Verschmelzung mit der Menge…“

Das „Übertriebene“ und „Überbeladene“, wenn solches der Fall sein sollte, hemmt nicht den Genuss seiner oeuvre littéraire. Und das um so mehr, weil die Substanz des Erzählten solid istspannend, reizend, vieldeutig, verführerisch. Der theoretisch angedeutete Überdruss von Adjektiven und Wiederholungen ähnelt nur einen dichten Dschungel, hinter dem eine Goldmine sich versteckt.

Von den literarischen Werken von Stefan Zweig erreichten die Novellen schon anfänglich großes Echo. Einige bleiben bis dato unabweisbar, weiterhin lesenswert und ausdrucksvolle Vermittler von Zweigs Duktus, sei es in der Art und Weise wie er sein Metier als Erzähler vollbrachte, sei es in der Gestaltung einer Weltanschauung die großen Wert daran lag, die Turbulenzen und die Verwirrungen der Gemüter aufzufangen, sie literarisch widerzuspiegeln, „sich entflammen“ lassen. Im Band Verwirrung der Gefühle Insel, Leipzig, 1927, gibt es drei Novellen (Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau, Untergang eines Herzens, Verwirrung der Gefühle), die schlicht gelungen sind.


Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau


Vor allem „Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau“, die von einem Ich-Erzähler gewoben wird, einem kosmopolitischen Mann (zweifellos Zweig selbst), der in einer Pension an der französischen Riviera verweilt.

...aber eigentlich war sie nichts als die wohlfeilere Dependance des großen Palace-Hotels und ihm durch den Garten unmittelbar verbunden, so daß wir Nebenwohner doch mit seinen Gästen in ständigem Zusammenhang lebten. Dieses Hotel nun hatte am vorhergegangenen Tage einen tadellosen Skandal zu verzeichnen gehabt. Es war nämlich mit dem Mittagszuge um 12 Uhr 20 Minuten (ich kann nicht umhin, die Zeit so genau wiederzugeben, weil sie ebenso für diese Episode wie als Thema jener erregten Unterhaltung wichtig ist) ein junger Franzose angekommen.“15

Der junge Franzose scheint, ad initium, das makellose Exemplar eines schönen, eleganten, raffinierten, respektvollen, leisen, extrem-höflichen Mannes zu sein, dem kein Mensch die geringste Chance aneignen würde, das kleinste Übel anderen zu verursachen. Er war von all den Gästen als die „Liebeswürdigkeit“ selbst hochgelobt.

Einige Tage danach explodiert doch eine unvorhersehbare Tragödie, in deren Kern ein Franzose, seine Frau, und die zwei Kinder der Ehe standen:

Wie ein Stier rannte der sonst so behäbige schwerfällige Mann immer wieder gegen den Strand, und wenn er mit seiner vor Erregung verzerrten Stimme »Henriette! Henriette!« in die Nacht hinausschrie, so hatte dieser Laut etwas von dem Schreckhaften und Urweltlichen eines zu Tode getroffenen riesigen Tieres. Kellner und Boys hetzten aufgeregt treppauf, treppab, man weckte alle Gäste und telephonierte an die Gendarmerie. Mitten hindurch aber stolperte und stapfte immer dieser dicke Mann mit offener Weste, ganz sinnlos den Namen »Henriette! Henriette!« in die Nacht hinaus schluchzend und schreiend. Inzwischen waren oben die Kinder wach geworden und riefen in ihren Nachtkleidern vom Fenster herunter nach der Mutter, der Vater eilte nun wieder zu ihnen hinauf, sie zu beruhigen.16

Alles erklärt sich sofort, dank einem Brief der Gattin dem Gatten. Sie sei weggelaufen mit dem jungen Franzosen, „für immer“, Gatte und Kinder hinterlassend, die sollen sich ohne sie um ihr eigenes Schicksal kümmern, wenn doch eines noch vorhanden sein sollte. Eine Art coup de foudre à la Madame Bovary, blitzartiger und hemmungsloser als im Fall der weiblichen Figur im Roman von Gustave Flaubert. „...das wäre auf den ersten Blick hin vollkommen verständlich gewesen, daß diese kleine Madame Bovary ihren behäbigen, provinzlerischen Gatten für einen eleganten jungen Hübschling eintauschte17.

Das Gespräch von den Gästen am Esstisch mündet bald in eine heikle Diskussion, als der Ich-Erzähler doch wagt, tentativ und mild, zu suggerieren, er habe vielleicht „Verständnis“ für die impulsive Reaktion der „Henriette“, der Gattin (ehemalig) des Franzosen. Die meisten sind empört vor solch einer Einstellung, außer einer relativ alten (67 Jahre), sehr eleganten schottischen Lady, früh verwitwete, die dann sich entschließt, dem Ich-Erzähler ihre eigene, extrem impulsive Erfahrung zu erzählen, die bis dahin keinem anderen Menschen mitgeteilt wurde. Es betrifft „vier und zwanzig Stunden“ in ihrem Leben, als sie 42 Jahre alt war. „Jene Episode liege so weit zurück, schrieb sie, daß sie eigentlich kaum mehr zu ihrem gegenwärtigen Leben gehöre, und daß ich übermorgen schon abreise, mache ihr leichter, über etwas zu sprechen, was sie seit mehr als zwanzig Jahren innerlich quäle und beschäftige18. In einem Casino in Monte Carlo entdeckt sie einen jungen Mann, der dabei war an der Roulette nicht nur all sein Vermögen sondern auch sein Leben für immer zu ruinieren. Eines der vielen gelungenen Attributen dieser Novelle ist die Beschreibung des körperlichen „Daseins“ der Figuren, und den bewussten oder unbewussten Ausdruck der inneren Anspannung durch die zutreffenden Komponenten des Leibes. Am grünen Tisch der Roulette:

...niemals auf ein Gesicht zu sehen, sondern einzig auf das Viereck des Tisches und dort wieder nur auf die Hände der Menschen, nur auf ihr besonderes Benehmen.19

         

 

Es gibt dann eine Handlung, die linear beschrieben wird, und die zu einem Ende führt, aber die ist nur die Bühne für die Entfaltung der Substanz der Novelle: Die Mischung von Gefühlen, Neigungen, Abneigungen, Hoffnungen, Enttäuschungen, Leidenschaft, Scham, geheimgehalten Sehnsüchten. Von der Einsamkeit und Langweiligkeit einer früh verwitweten, reichen, hübschen Frau zu der subito Geburt, oder Wiedergeburt eines ur-weiblichen Bedürfnisses, „Geborgenheit“ einem jungen, desesperado Mann anzubieten. Von der Furcht vor einer Enttäuschung gegenüber der wahren innigen Eigenschaften eines unbekannten Menschen zu der Glaube, es könne jetzt noch eine Möglichkeit geben, neue, passionierte Liebe zu finden, trotz allem und allen. Inoblitus die ewige Frage des zu alt“ und des zu jung“ zu sein.

...die Enttäuschung, daß . . . daß dieser junge Mensch so fügsam gegangen war . . . so ohne jeden Versuch, mich zu halten, bei mir zu bleiben . . . daß er demütig und ehrfurchtsvoll meinem ersten Wunsch, abzureisen, sich fügte, statt . . . statt einen Versuch zu machen, mich an sich zu reißen . . . daß er mich einzig als eine Heilige verehrte, die ihm auf seinem Wege erschienen . . . und nicht. . . nicht mich fühlte als eine Frau…

En passant, man spürt ein sehr dünnes Aroma von einem Leitmotiv im Rosenkavalier von Richard Strauss, der deutsche Tondichter, der in den 30ger Jahren versuchte, vergeblich, Stefan Zweig zu schützen.

                                                       

Es gibt doch mehr, aber das überlassen wir den Lesern und Leserinnen. Diese Novelle von Stefan Zweig ist ein tour de force, eine bravado Darstellung von seinen Begabungen als Autor–und auch von seinen Kenntnissen von Frauen. Daher stimmt was Volker Weidemann in seinen Artikel sagte:

Ich glaube, es geht kein zweites von einem Mann geschaffenes Werk, in dem so viele, starke, souveräne, lebenskluge Frauen auftreten wie bei Stefan Zweig20


DIE SCHACHNOVELLE



Die „Schachnovelle“, posthum in Buenos Aires 1942 veröffentlicht, bleibt bis heutzutage eines der meistgelesenen Werkes Zweigs, vielleicht das wohl bekannteste Buch des Österreichers. Letzte Verfilmung 2021, Regie Philipp Stölzl.

Wir befinden uns an Bord eines Passagierdampfers von New York nach Buenos Aires, und der Ich-Erzähler, ein österreichischer Emigrant erfährt, dass an Bord auch eine Berühmtheit sich befindet:

»Mirko Czentovic, der Weltschachmeister. Er hat ganz Amerika von Ost nach West mit Turnierspielen abgeklappert und fährt jetzt zu neuen Triumphen nach Argentinien.«21

Czentovic wurde in Osteuropa in einem sehr bescheiden Milieu geboren, und trotzt seinen Erfolgen und seines Status, wurde er, sofort er vom Schachbrett entstand:

...zu einer grotesken und beinahe komischen Figur; trotz seines feierlichen schwarzen Anzuges, seiner pompösen Krawatte mit der etwas aufdringlichen Perlennadel und seiner mühsam manikürten Finger blieb er in seinem Gehaben und seinen Manieren derselbe beschränkte Bauernjunge, der im Dorf die Stube des Pfarrers gefegt.22


Bei dem Schachspiel zwischen dem Weltmeister und einer reichen, angeberischen Schotten erscheint aus dem Nichts eine fast kränkliche Figur, ein Mann der sich als Spitzkenner des Spiels entpuppt, und dessen Ratschläge dem Schotten ermöglichen, sogar ein „Remis“ aus dem Weltmeister zu gewinnen.

                                

Dr B.“, auch ein Österreicher, beschreibt dem Ich-Erzähler seine Geschichte und warum er sich weigerte, gegen den Weltmeister zu spielen. Mitglied einer namhaften Familie aus Wien, die eine Rechtskanzlei betrieb, wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet, nach der Einmarsch der Wehrmacht in Österreich 1938. Er solle Vermögen der katholischen Klöster versteckt und camoufliert haben, daher sperren die Nazis ihn in einem Hotelzimmer, ohne Kommunikation mit der Außenwelt23.

Sie vermuten nun wahrscheinlich, dass ich Ihnen jetzt vom Konzentrationslager erzählen werde, in das doch alle jene übergeführt wurden, die unserem alten Österreich die Treue gehalten, von den Erniedrigungen, Martern, Torturen, die ich dort erlitten. Aber nichts dergleichen geschah. Ich kam in eine andere Kategorie (…) Aber das Verhör war noch nicht das Schlimmste. Das Schlimmste war das Zurückkommen nach dem Verhör in mein Nichts, in dasselbe Zimmer mit demselben Tisch, demselben Bett, derselben Waschschüssel, derselben Tapete (...) Um mich zu beschäftigen, versuchte ich alles, was ich jemals auswendig gelernt, zu rezitieren und zu rekonstruieren, die Volkshymne und die Spielreime der Kinderzeit, den Homer des Gymnasiums, die Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuchs. Dann versuchte ich zu rechnen, beliebige Zahlen zu addieren, zu dividieren, aber mein Gedächtnis hatte im Leeren keine festhaltende Kraft. (…)“24

Beim wiederholten Verhören kann doch „Dr. B.“, sich ein Buch eignen, aus der Tasche eines Mantel von einem der Offiziere.

Der erste Blick war eine Enttäuschung und sogar eine Art erbitterter Ärger: dieses mit so ungeheurer Gefahr erbeutete, mit so glühender Erwartung aufgesparte Buch war nichts anderes als ein Schachrepetitorium, eine Sammlung von hundertfünfzig Meisterpartien.25

Über Monate hinaus wird er sich mit diesen Meisterpartien beschäftigen, sie auswendig lernen, er als „Schwarz“ gegen sich selbst als „Weiß“ spielen, eine Art „Schachvergiftung“, bis einen nervösen Zusammenbruch, der ihn ins Spital wirft, und dann doch ins Exil.

Nun steht „Dr. B.“ mit der Möglichkeit konfrontiert, seine unter gefährlichen psychischen Umständen gewonnene Beherrschung des Schachspiels, gegenüber einem „Weltmeister“ auszutesten.

Anders als die Millionen und Millionen Opfer des Wahnsinns der 30ger und 40ger Jahre, die wegen ihrer ethnischen, religiösen Herkunft, oder wegen ihrer politischen oder sexuellen Orientierungen geistig und körperlich ausgebeutet, gefoltert und dann auch ermordet wurden, scheint Dr.B. „nur“ ein Opfer der psychischen Folterung zu sein. Diese könnte jedoch auch zur totalen Zerstörung, vielleicht auch zu „Selbst-Zerstörung“ führen.

Stefan Zweig musste 1934 Österreich verlassen, weil er ein bekannter „jüdischer Schriftsteller“ war, und ging ins Exil, zuerst England, wohnhaft in London, dann auch in Bath. Bald danach wurden alle seine Bücher in Deutschland, und später ebenfalls in Österreich verboten.

Er wurde englischer Bürger, doch der materielle und legale Wohlstand in dem er sich befand, konnte ihn nicht beruhigen. Als der Krieg anfing, 1939, entschloss er sich, nach Südamerika zu reisen, zuerst Argentinien, und dann Brasilien, wo er prächtig empfangen wurde. Im Februar 1942 nahm er sich das Leben, zusammen mit seiner Gefährtin.

Ähnlich wie „Dr. B“ in der „Schachnovelle“, erlitt Stefan Zweig eine andere Art der „geistigen, psychischen Folterung“, nicht in einem „Hotelzimmer“, doch aber in einem erschütternden, bewegten Exil.

                                                        

Dieses Leiden entsprach einer besonderen Beziehung zur deutschen Sprache, die keinen Ersatz tolerierte, obwohl Zweig Vorträge in vier oder fünf europäischen Sprachen halten konnte. Andere schufen es dennoch, sich dem Englischen oder dem Französischen, oder anderen Sprachen zu eignen, um ein „neues Leben“ außerhalb des Diktats des Nazismus zu konstruieren. Stefan Zweig war ein Mensch der „in der Seele“ ermordet wurde, und ein Foto von ihm im Paris, das ich in London 1990 besichtigte, zeigt das je traurigste Gesicht eines Menschen, der wusste, dass er nicht mehr lange leben würde. Seine Versuche, in seinen Tagebüchern, als er schon wohnhaft in England war, nur auf Englisch und nicht mehr als Deutsch zu schreiben, erweckten Mitleid, da es war eklatant ein fragmentarischer, tentativer und imperfekter Versuch. Am Ende kehrte er zurück zu der deutschen Sprache.

Dass solch ein Autor, der wie kaum anderer der deutschen Sprache geholfen hat, sich in der Welt „zu Hause zu fühlen“, am Ende doch zugrunde gehen musste, weil eine hässliche Clique versuchte, ihm das Recht ein deutsch-sprachiger Autor zu sein, zu entfremden, bleibt eine Tragödie ersten Ranges. Ob die deutsche Sprache sich endgültig von solch einem schwarzen Kapitel befreien kann? Lassen wir uns darauf hoffen.

Am Ende verewigt sich immer doch das Gefühl, wenn ein Buch von Stefan Zweig zufälligerweise in die Augen fällt, „...da kann man immer was Neues lernen…“ 

1« “Le Monde d’hier” de Stefan Zweig résonne avec le monde d’aujourd’hui » CHRONIQUE auteur Michel Guerrin. Rédacteur en chef au "Monde". Vendu à 20 000 exemplaires chaque année, « Le Monde d’hier », écrit par l’écrivain autrichien en 1942, est d’actualité par son lien, rare, entre politique et culture, décrypte Michel Guerrin, rédacteur en chef au « Monde », dans sa chronique.Publié le 30 août 2019 à 00h24 - Mis à jour le 30 août 2019 à 06h56

2Hofmann, Michael (2010). "Vermicular Dither". London Review of Books, 32 (2): 9–12.

3Brief an Friderike Zweik, Friderike Zwei, Stefan Zweig. Unrast der Liebe. Ihr Leben und Ihre Zeit im Spiegel ihres Briefwechsels. Fischer Verlag, 1987, pg. 396. Translations from German into English are by the author of this blog, unless otherwise indicated.

4Ibid.

5Stefan Zweig, Die Welt von Gestern, Erinnerungen eines Europäers, Fischer Verlag, 1988, Seiten 315-316.

6https://www.inhaltsangabe.de › Autoren „Stefan Zweig (1881–1942) ist neben Thomas Mann und Hermann Hesse der weltweit bekannteste und meistgelesene deutschsprachige Schriftsteller des 20."

7BibliObs „Pourquoi Stefan Zweig est-il l'écrivain étranger le plus lu en France?“

8„Stefan Zweig a vendu plus de trois millions de livres en dix ans“. France Culture, Par Mohammed Aïssaoui. Publié le 11/04/2017 à 15:31

9Ankara named most well-read city as Stefan Zweig becomes most popular writer in Turkey“. BY DAILY SABAH ISTANBUL NOV 27, 2017 - 12:00 AM GMT+3

10FAZ, 19.06.2014. Artikel von Volker Weidemann, S. 35.

11Stefan Zweig, Austrian Novelist, Rises Again - The New York … https://www.nytimes.com › book 28.05.2014 — The enthusiasm about Zweig is by no means universal, as evidenced by a notorious takedown in The London Review of Books in 2010, Hofmann, Michael (2010). "Vermicular Dither". London Review of Books. 32 (2): 9–12.

12Stefan Zweig? Just a pedestrian stylist. Stefan Zweig was the most translated author in the world, yet Michael Hofmann has called the Austrian's literary output 'just putrid'. A tad harsh, perhaps, but he has a point, The Guardian, 26.03.2010, by Stuart Walton.

13Briefwechsel, Seite 95. Wien, Letter of 19.10. 2020.

14Stefan Zwei, Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau, © 2014 Sporer Peter Michael für ngiy aw eBooks. Földvári u. 18, H – 5093 Vezseny, pg. 5

15Pg. 11.

16Pg. 12.

17Pg. 30.

18Pg. 33.

19Pg. 95.

20FAZ, 19.06.2014. Artikel von Volker Weidemann, S. 35.

21Ebook, “gemeinfree”, Erste Auflage, 2018, pg. 4.

22Pg. 10.

23Der Historiker Roman Sandgruber sieht im Schicksal des jüdischen Wiener Bankiers Louis Nathaniel von Rothschild, der ab März 1938 insgesamt 14 Monate im Hotel Metropole in Gestapo-Einzelhaft war, das historische Vorbild der Schachnovelle. Wikipedia, Deutsch.

24Pg. 31.

25Pg. 40.

 




















































































































1« “Le Monde d’hier” de Stefan Zweig résonne avec le monde d’aujourd’hui » CHRONIQUE auteur Michel Guerrin. Rédacteur en chef au "Monde". Vendu à 20 000 exemplaires chaque année, « Le Monde d’hier », écrit par l’écrivain autrichien en 1942, est d’actualité par son lien, rare, entre politique et culture, décrypte Michel Guerrin, rédacteur en chef au « Monde », dans sa chronique.Publié le 30 août 2019 à 00h24 - Mis à jour le 30 août 2019 à 06h56

2 Hofmann, Michael (2010). "Vermicular Dither". London Review of Books. 32 (2): 9–12.

3S. 396.

4Brief an Friderike Zweik, Friderike Zwei, Stefan Zweig. Unrast der Liebe. Ihr Leben und Ihre Zeit im Spiegel ihres Briefwechsels. Fischer Verlag, 1987, S. 226.

5Ibid.

6Stefan Zweig, Die Welt von Gestern, Erinnerungen eines Europäers, Fischer Verlag, 1988, Seiten 315-316.

7https://www.inhaltsangabe.de › Autoren „Stefan Zweig (1881–1942) ist neben Thomas Mann und Hermann Hesse der weltweit bekannteste und meistgelesene deutschsprachige Schriftsteller des 20."

8BibliObs „Pourquoi Stefan Zweig est-il l'écrivain étranger le plus lu en France?“

9„Stefan Zweig a vendu plus de trois millions de livres en dix ans“. France Culture, Par Mohammed Aïssaoui. Publié le 11/04/2017 à 15:31

10„Ankara named most well-read city as Stefan Zweig becomes most popular writer in Turkey“. BY DAILY SABAH ISTANBUL NOV 27, 2017 - 12:00 AM GMT+3

11FAZ, 19.06.2014. Artikel von Volker Weidemann, S. 35.

12Stefan Zweig, Austrian Novelist, Rises Again - The New York … https://www.nytimes.com › book 28.05.2014 — The enthusiasm about Zweig is by no means universal, as evidenced by a notorious takedown in The London Review of Books in 2010, Hofmann, Michael (2010). "Vermicular Dither". London Review of Books. 32 (2): 9–12.

13Stefan Zweig? Just a pedestrian stylist. Stefan Zweig was the most translated author in the world, yet Michael Hofmann has called the Austrian's literary output 'just putrid'. A tad harsh, perhaps, but he has a point, The Guardian, 26.03.2010, by Stuart Walton.

14Briefwechsel, Seite 95. Wien, Brief von 19.10. 2020.

15Stefan Zwei, Vierundzwanzig Stunden aus dem Leben einer Frau, © 2014 Sporer Peter Michael für ngiy aw eBooks. Földvári u. 18, H – 5093 Vezseny, Seite 5

16Seite 11.

17Seite 12.

18Seite 30.

19Seite 33.

20Seite 95.

21Ebook, “gemeinfree”, Erste Auflage, 2018, S.4.

22Seite 10.

23Der Historiker Roman Sandgruber sieht im Schicksal des jüdischen Wiener Bankiers Louis Nathaniel von Rothschild, der ab März 1938 insgesamt 14 Monate im Hotel Metropole in Gestapo-Einzelhaft war, das historische Vorbild der Schachnovelle. Wikipedia, Deutsch.

24Seite 31.

25Seite 40.

 

 


CLASSICS REVISITED

VIRGINIA WOOLF, "A ROOM OF ONE’S OWN": OR RATHER, "A LIFE OF ONE’S OWN".

  VIRGINIA WOOLF, A ROOM OF ONE’S OWN : OR RATHER, A LIFE OF ONE’S OWN. 52 Tavistock Square, London, WC1, a pla...